Dépassant les frontières linguistiques. 

Berufswunsch Übersetzer bzw. Dolmetscher: Zwischen Sprachen, Kulturen und Fachwissen

Wenn ich früher gefragt wurde, was ich später mal machen möchte, sagte ich immer: "Irgendwas mit Sprachen!" Schon immer hat mich alles fasziniert, was mit Sprechen, Sprache und Schrift zu tun hat. Als mein Wunsch schließlich konkreter wurde und ich eine Zukunft als Übersetzerin anstrebte, kamen aus meinem Umfeld vor allem kritische Stimmen: "Das wird doch in ein paar Jahren alles von KI gemacht!" oder "Willst du nicht lieber Lehrerin werden?". Doch ich blieb bei meinem Traum – denn für mich gab es nichts faszinierenderes, als mich mit Sprachen zu beschäftigen und ihre Nuancen zu entschlüsseln. Für viele mag Übersetzen schlicht bedeuten, Wörter von einer Sprache in eine andere zu übertragen (weshalb der Beruf auch zu häufig unterschätzt wird!), doch in Wirklichkeit steckt viel mehr dahinter.

Du möchtest, wie ich auch, "irgendwas mit Sprachen" machen, und ziehst den Beruf Übersetzer in Betracht? Du fragst dich, welches Studium bzw. welche Ausbildung geeignet sind, um diesen Beruf auszuüben? Dich interessiert, wie du später als Übersetzer/in Fuß fassen kannst? In diesem Artikel kläre ich alle diese Fragen. Und wenn du noch weitere hast: Wende dich gerne direkt an mich. Ich helfe dir gerne weiter.

Mein Weg zur Übersetzerin

Schon früh entdeckte ich meine Begeisterung für Sprachen. Deutsch war mein Lieblingsfach, und als ich auf die weiterführende Schule kam, kam das Interesse an weiteren Sprachen hinzu. Ich liebte es, in andere Kulturen einzutauchen, Unterschiede zu entdecken und zu sehen, wie sich Denkweisen durch Sprache ausdrücken. Übersetzen bedeutet für mich, Brücken zu bauen – nicht nur zwischen Worten, sondern zwischen Kulturen, Menschen und ihren Ideen. Als freiwilliges Zusatzfach wählte ich in der Mittelstufe Spanisch dazu und Französisch schließlich als Leistungskurs in der Oberstufe.

Der Berufswunsch „Übersetzerin“ wuchs dann Schritt für Schritt. Besonders der Gedanke, als Vermittlerin zwischen verschiedenen Welten zu agieren, faszinierte mich. Man lernt, nicht nur auf die Wörter zu schauen, sondern auch, "zwischen den Zeilen" zu lesen, was essenziell ist, um eine gelungene Übersetzung zu schaffen.

Der Übersetzerberuf: Mehr als Worte wechseln

Übersetzen ist weit mehr als Wörter in ein anderes Sprachgewand zu kleiden. Es geht darum, Texte und ihre Bedeutung so zu übertragen, dass sie im Zieltext genauso wirken wie im Original. Es geht um das Verständnis von kulturellen Unterschieden, um das Einfühlen in einen Text und darum, zwischen den Zeilen zu lesen. Manchmal sind es Kleinigkeiten – eine Redewendung, ein sprachliches Bild – die den Ton eines Textes ausmachen. Und genau diese Nuancen gilt es zu bewahren.

Der Weg dorthin ist spannend, aber auch anspruchsvoll. Die Spezialisierung in bestimmte Fachgebiete, etwa in Medizin, Recht oder Technik, gehört ebenso dazu wie das Arbeiten mit modernen Tools und Technologien, die den Übersetzungsprozess erleichtern und unterstützen. Es ist ein Beruf, der ständig neue Herausforderungen bietet und in dem man nie auslernt.

Wie wird man Übersetzer bzw. Dolmetscher?

Ich würde empfehlen, bereits in der Schule den Fokus auf (Fremd-)Sprachen zu legen und vielleicht schon Zeit im fremdsprachigen Ausland zu verbringen, etwa über einen Austausch oder im Gap Year. Der Weg zur professionellen Übersetzerin oder zum Übersetzer in Deutschland führt dann meist über ein Studium oder eine spezielle Ausbildung. 

Klassische Studiengänge wie "Übersetzen und Dolmetschen" oder "Fachübersetzen" werden an vielen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Hier bringt man nicht nur seine Sprachkenntnisse auf ein hohes Niveau, sondern lernt auch Fachwissen in bestimmten Bereichen wie Recht, Wirtschaft oder Medizin, sowie den Umgang mit Übersetzungstools wie CAT-Tools und Translation-Memory-Systemen. Einige Hochschulen bieten auch spezialisierte Masterstudiengänge an, die es ermöglichen, sich noch intensiver auf bestimmte Fachgebiete zu konzentrieren. Ich selbst habe übrigens zunächst im Bachelor den Studiengang "Übersetzungswissenschaft" an der Universität Heidelberg studiert.

Um es dir etwas leichter zu machen, findest du im folgenden eine Liste aller Bachelorstudiengänge im Bereich Übersetzen & Dolmetschen inklusive Links:

Meist ist es so, dass der Bachelorstudiengang eine Art Grundstudium darstellt, indem sich vorrangig auf das Übersetzen konzentriert wird. Im Master kann man sich dann entscheiden, ob man den Fokus weiterhin auf das Übersetzen oder auf das Dolmetschen richten möchte.

Nicht unerwähnt bleiben soll die Möglichkeit, Gebärdensprachdolmetschen an einigen Hochschulen zu studieren, beispielsweise an der Universität Köln oder an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Neben dem Studium gibt es auch die Möglichkeit, eine staatlich anerkannte Ausbildung zum Übersetzer zu absolvieren. Diese wird an speziellen Berufsakademien angeboten und bereitet praxisnah auf den Beruf vor. Ergänzend kann man sich durch Fort- und Weiterbildungen, wie sie etwa der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) anbietet, stets auf dem neuesten Stand halten und spezialisieren.

Wie sieht das Studium genau aus?

An dieser Stelle kann ich natürlich vor allem von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Grundsätzlich richtet sich das Übersetzungsstudium nach den gewählten Sprachen, die als A-, B- und C-Sprachen bezeichnet werden. Die A-Sprache ist meist die Mutter- bzw. Erstsprache, die B-Sprache die aktive Fremdsprache und die C-Sprache die passive Fremdsprache. Welche Sprachen studiert werden können, hängt von der Hochschule ab. Die gängigsten Fremdsprachen werden natürlich häufiger angeboten als z. B. Sprachen wie Japanisch oder Arabisch.

Die Voraussetzungen, die man für ein Sprachstudium mitbringen muss, variieren ebenfalls je nach Hochschule und Sprache. Für gängige Sprachen, die bereits in der Schule unterrichtet werden, werden oft Vorkenntnisse erwartet. Bei weniger verbreiteten Sprachen wie Arabisch kann es hingegen sein, dass man ganz ohne Vorwissen startet und die Sprache von Grund auf im Studium erlernt.

Während des Studiums spezialisiert man sich in der Regel auf bestimmte Fachgebiete, um später in der Lage zu sein, komplexe Fachtexte zu übersetzen. Diese Spezialisierungen – wie zum Beispiel in den Bereichen Recht, Wirtschaft, IT oder Medizin – helfen, sich im Beruf von der Konkurrenz und maschinellen Übersetzungsprogrammen abzuheben. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Studiums ist häufig ein verpflichtender Auslandsaufenthalt, der nicht nur die Sprachkenntnisse vertieft, sondern auch das kulturelle Verständnis stärkt – eine essenzielle Fähigkeit für professionelle Übersetzer.

Herausforderung und Motivation

Natürlich ist der Beruf nicht immer einfach. Mit der zunehmenden Automatisierung durch maschinelle Übersetzungstools oder KI denken viele, dass der Beruf des Übersetzers irgendwann obsolet wird. Doch gerade die Feinheiten, die Maschinen nicht verstehen, sind das Herzstück meiner Arbeit. Die menschliche Kreativität, das Verständnis für kulturelle Nuancen und das Einfühlen in einen Text – das bleibt für Maschinen unerreichbar.
Aber genau das macht meinen Beruf so spannend. Jede Übersetzung ist anders, jeder Text hat seine eigenen Herausforderungen, und es macht mir Freude, genau diese Hürden zu überwinden und am Ende ein perfektes Ergebnis in den Händen zu halten.

Du hast noch Fragen? Schreib mir gerne.